Kaiser Otto II.
Seesen, vor über 1000 Jahren genannt Sehuson, eine kleine Ansiedlung von Fischerhütten gelegen zwischen Seen und Sümpfen am Rande undurchdringlicher Wälder tauchte erstmals aus dem Nebel der Frühgeschichte auf, als der junge Kaiser Otto II. im Jahre 974 diesen Ort mit drei weiteren Ansiedlungen dem Marienkloster Gandersheim schenkte, welche durch Schwächen der Menschen dahingesunken war, wie es in der Chronik heißt. Wie klein müssen diese Orte gewesen sein, wenn in ihnen nur 20 unfreie Familien wohnten, die zu der Schenkung gehörten und nun Frondienste für das Kloster leisten mussten?
Eine zweite Urkunde, ausgestellt am gleichen Tag, unterrichtet noch genauer über die Verhältnisse. Nun schenkte der Kaiser/König „ein Eigengut unseres /des Königs) Rechtes, Sehusa genannt…. Und die zu diesem gehörige Burg, Sehusaburg genannt, an das Stift Gandersheim“.
Ihre Lage wird in der Altstadt Seesens vermutet.
Da es in jener Zeit noch keine steinernen Ritterburgen gab, sondern Befestigungen nur als Holz-Erdbauten, ist sie längst eingeebnet. Ausgrabungen, um nachzuforschen, sind daher zwecklos.
Durch den Kaiser wurde die Sehusaburg als zu seinem Hof zugehörig bezeichnet. Üblicherweise gehört ein Dorf zu einer Burg, sodass unter der Sehusaburg wohl eher ein Ort zu verstehen ist.